Eine Hochzeit in Indien wird mehrere Tage gefeiert. Diese Hochzeit ging vom 1. bis zum 5. November und ich habe ab dem 2.November miterleben dürfen, wie so eine Hochzeit abläuft.
Das Programm sieht wie folgt aus:
1. November
Ladies Sangeet: Hier feiern die Frauen den letzten Abend mit der Braut zusammen, feiern und tanzen.
2. November
Lagun: Hier wird ein Fest für den Bräutigam gegeben und er bekommt viele Geschenke. Auch hier wird wild gefeiert und getanzt. Die Braut ist hier nicht anwesend.
Die folgenden Bilder sind an diesem Abend entstanden:
Gleich auf dem zweiten Bild ist der Bräutigam (Name: Vival) zu sehen.
3. November
Hier wird die Braut gefeiert, aber wesentlich weniger wie der Bräutigam. Auch die Geschenke sind wesentlich weniger vorhanden, als bei der Feier des Bräutigams. Außerdem findet as Fest in kleinem Rahmen im Haus statt. Hingegen das Fest für den Bräutigam findet in einem Hotel mit Essen und Musik statt.
1) Die Familie des Bräutigams kommt, um die Braut zu beschenken. 2) Die Braut geht ins Wohnzimmer zur Familie des Bräutigams.
4) Die Braut bekommt von jeder verheirateten Frau süßen Reis als Zeichen des Glücks für die Ehe.
8) Die Braut wird mit Öl auf den Füßen, Knien, Schultern und der Stirn gesegnet für die Ehe. Diese Zeremonie ist zum Teil sehr traurig, da die Braut von ihrer Familie Abschied nehmen muss.
11) Die Braut bekommt die Armbänder für die Hochzeit umgebunden und sie werden mit einem Tuch überdeckt, damit sie nicht jeder sieht. (12) 13) Unverheiratete Mädels und ich werden von der Braut gesegnet und wenn das goldene auf eine von uns fällt, dann heiratet diese als nächstes..auf mich ist es nicht gefallen:-)
15) Ich wurde noch einmal gesegnet und in die Familie aufgenommen. 16) Die Braut wird vor der Hochzeit mit Henna bemalt, um schöner auszusehen.
4. November
Tag der Hochzeit
Am Abend wird an einem Ort speziell für Parties gefeiert. Alles ist mit Blumen und Lichtern gecshmückt. Sehr kitschig, aber irgendwie passend farbig zu Indien.
Wir kamen ungefähr um sieben zu der Partylocation und haben dort dann viele Fotos gemacht und ich musste mich erst einmal daran gewöhnen mit einem Sari zu laufen und die Blicke der Leute musste ich auch erst einmal ausblenden:-) Eine weiße trägt Sari, ich glaub das war etwas zu viel für die über 200 indische Gäste. Ich war auch die Einzige Weiße.
Wir aßen einen Snack und dann kam auch schon die Braut. Ihr Kleid war an die 50 kg schwer und sie brauchte Hilfe zum gehen. Sie verschwand auch gleich in einen Raum und musste erst auf den Bräutigam warten. Währenddessen haben wir getanzt und uns sehr amüsiert und die arme Braut saß allein in einem Raum. Später haben wir sie besucht und auch viele Fotos gemacht und mit ihr gequatscht.
Zwei bis drei Stunden später kam der Bräutigam auf einem Pferd angeritten. Vor ihm tanzte seine Familie und eine riesen Menschentraube versammelte sich um den Bräutigam, dass es unmöglich wurde für mich zu fotographieren. Der Bräutigam ging die letzten Meter auf dem Teppich ohne Pferd zur Bühne mit einem wunderschönen Sofa für Braut und Bräutigam.
Es wurde getanzt, Fotos gemacht und gequatscht. Wenig später kam die Braut mit ihrer Familie (inklusive Anja, ich ählte eigentlich zu Familie)Sie hatte ein Blumennetz über ihrem Kopf und es wurde Musik gespielt. Der Bräutigam reichte der Braut die Hand, damit sie auf die Bühne kommt. Dann gab es jeweils von der Braut einen Blumenkranz für den Bräutigam und für die Braut auch einen. Das ist die eigentliche Zeremonie für den Abend. Aber an diesem Punkt sind sie eigentlich noch nicht verheiratet, das kommt später.
Danach wurden in allen möglichen Kombinationen Fotos gemacht.
Seht selber:
(auf dem letzten Bild sind die zwei Mädels, die mich zu der Hochzeit eingeladen haben)
Die Feier ging bis ungefähr zwei Uhr nachts und um drei Uhr kam die Braut und der Bräutigam zu dem Haus der Familie der Braut und dort mussten sie sieben Versprechen für die Hochzeit machen. Dazu liefen sie sieben mal um ein Feuer und zwischendrin wurde immer gebetet. Diese Zeremonie ist die Hauptzeremonie und danach sind sie auch wirklich verheiratet. Das ganze dauerte leider bis halb sechs Uhr morgens und ich bin um fünf Uhr ins Bett gegangen, weil ich die letzten Tage auch nie geschlafen habe. Die Verabschiedung der Braut von der Familie dauerte bis halb sieben. Das hab ich verpasst, aber ich habe mir sagen lassen, dass viel geweint wurde und der Abschied schwer viel. Zu letzt geht die Braut zusammen mit dem Bräutigam mit ihm nach Hause und einen Tag später in die Flitterwochen, wo keiner weiß wohin es geht.
Ja das wars soweit ganz grob von der Hochzeit. Es ist ziemlich schwer alles so zu erzählen wie es war..aber es war ein unglaubliches Erlebniss, dass ich nicht vergessen werde.
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