(25.9.09-30.9.09)
Die letzten paar Tage waren wir mit Hamsa Mam in Varanasi auf einem deutsch-indischen Kongress. Das Thema des Kongresses war: Deutsche Literatur in Indien. Somit kamen zwei deutsche Dozenten, eine deutsche Studentin (die gerade promoviert) und eine französische Dozentin, die alle deutschen Bücher vorstellten. Alle Bücher haben von der Thematik etwas mit Indien zu tun und deren Aufgabe war es, dass sie diese Bücher mit Varanasi (auch Benares genannt) in Beziehung setzen.
Am 25.9 sind wir um 12.30 von der Uni losgefahren und in das 2 Stunden entfernte Jaipur zu fahren. Mit dem sehr luxuriösen Auto (normalerweise fahren wir ja immer mir sehr dreckigen und überfüllten Bussen) haben wir eine angenehme Fahrt zum Bahnhof in Jaipur gehabt. Dort angekommen haben wir uns noch mir Essen eingedeckt und um halb vier ist der Zug auch schon abgefahren. Da uns Hamsa nie wirklich etwas über den Zug gesagt hat, waren wir ziemlich erstaunt, als wir in dem Schlafabteil standen. Erst zu diesem Zeitpunkt war uns klar, dass die Fahrt sehr lange dauern würde, wenn wir schon einen Schlafwagen buchen. Sehr lange (was für die Inder normal ist) heißt dann bei uns 16 Stunden. 16 Stunden auf engstem Raum mit Stockbetten und vielen Indern auf einem Haufen. Als ich in das Abteil gekommen bin, hab ich ehrlich gesagt nicht gewusst, wie ich das überstehen soll. Ich hatte aber ein riesen Glück, da ein netter junger Mann mit mit den Schlafplatz getauscht hat. Mein Schlafplatz wäre unter dem Dach des Zuges gewesen und ohen Fenster. Ich glaub ich hätte Platzangst bekommen. Er hat mir sein Bett unten mit riesen Fenster angeboten und ich hab natürlich nicht nein dazu gesagt. Dadurch konnte ich auch wenigstens tagsüber etwas von der Landschaft sehen. Gegen Abend haben wir noch unsere Pakete fürs dinner vom Gästehaus gegessen und wir haben uns dann um halb zehn hingelegt.
Hier ein paar Bilder von dem Zugabteil in der upper class im sleeper:
Das erste Bild ist von dem Zugabteil mit dem Mann der Decken und Kissen verteilt, das zweite klar zu erkennen die Toilette (gut das man es nicht riecht), das dritte ist mein kleines bescheidenes Bett für über 16 Stunden und das vorletzte Bild ist nochmal ein vierer Abteil mit Klimaanlage. Wie man deutlich sehen kann ist alles auf kleinstem Raum. Auf dem nächsten Bild sieht man einen Mann der Chaitee mit Zucker und Milch verkauft und der hat sich gerne für dieses Bild nochmal in den engen Gang gestellt und gegrinst. Die Inder lieben es fotogrphiert zu werden, das Entscheidende ist aber, dass man danach ihnen auch das Foto zeigt. Dann freuen sie sich und bedanken sich sogar:-)
Das Bild nach dem Chaimann bin ich in meinem kleinen Bett noch glücklich, da wusste ich noch nicht wie lange die Fahrt werden würde.
Glaubt ihr ich habe auf der Zugfahrt schlafen können? Also wer es schlafen nennt jede halbe Stunde aufzuwachen, weil der Zug so ruckelt und wer es schlafen nennt wenn einem schon alles weh tut, weil man einfach keinen Platz hat.. ja dann habe ich geschlafen
Hier ist noch ein Bild von einem Bahnhof wo wir unterwegs gehalten haben. Die Kuh wollte auch mitfahren und das andere Bild zeigt die wartenden Fahrradfahrer an der Zugschranke.
Letztendlich habe ich maximal drei Stunden geschlafen und so sah ich auch am nächsten Tag dementsprechend aus. (davon gibt es Gott sei Dank keine Fotos) Der Zug sollte eigentlich so gegen acht Uhr ankommen. Da wir aber hier in Indien sind ist diese Information so viel Wert wie wenn man im Lotto eine Millionen gewinnt. Der Zug hatte Verspätung, wie auch immer er das gemacht hat über Nacht, von über drei Stunden und deshalb kamen wir so gegen 12 Uhr in Varanasi an. Wir dachten, dass wir es nun geschafft hatten und wir wollten eigentlich nur duschen und ins Bett.
Leider mussten wir noch mit einem Autorikshaw durch die komplette Stadt, was auch noch einmal eineinhalb Stunden gedautert hat. Um zwei waren wir endlich im Zimmer. Marie und ich waren mit der Studentin Hanna (sie promoviert gerade und hat auch einen Vortrag gehalten) im Zimmer. Nach dem Essen ging es um drei bis um halb zehn zum Kongress. (für Michael: Wir haben den Film der Junge im gestreiften Pyjama angeschaut)
Danach sind wir nur noch ins Bett gefallen.
Hier ein paar Bilder vom Kongress:
Auf dem zweiten Bild sieht man die Studenten, die von Anna (links im Bild, eine Praktikantin für den Deutschunterricht für 2 Monate) in Deutsch unterrichtet worden sind.
Zu Varanasi selbst: Die Stadt ist die älteste bewohnte Stadt auf der ganzen Welt und liegt am Ganges. Sie hat über eine Millionen Einwohner und gilt als die heiligste Stadt des Hinduismus.
Am nächsten Tag sind wir um halb sechs aufgestanden und haben auf dem Ganges eine Bootsfahrt gemacht. Das war gigantisch. Wir haben gesehen wie sich die Menschen im Ganges einseifen und baden. Die Männer nur mit Unterhose und die Frauen komplett mit all ihren Klamotten an. Manche habe am oder im Wasser gebetet und viele haben Lichter angezündet und manche Kinder haben auch einfach im Wasser gespielt. Wir sind eine Weile auf dem Ganges gefahren und haben währenddessen den Sonnenaufgang gesehen. Das war sehr schön. Wir haben auch die Verbrennungsstellen für die Leichen gesehen. Hamsa hat uns erklärt, dass wenn jemand stirbt wird bis zu zwei Wochen für diese Person gebetet und alle trauernden Personen (mehr Männer) bleiben in dieser Zeit an der Verbrennungsstelle. Schon sehr interessant. Aber ich habe mir auch überlegt wie das auf die badenden Leute wirkt, wenn ständig Touristen mit Booten an ihnen vorbeifahren und sie beten gerade. Ich glaube, dass das ein sehr komisches Bild geben muss und daher bin ich zwiegespalten, ob ich diese Bootfahrt nun gut oder schlecht fand.
Hier ein paar Bilder vom Ganges:
Danach gings ab zum Frühstück und dann zum Kongress, bei dem wir alle fast eingeschlafen wären. Es war einfach zu viel Action und zu wenig Schlaf mit der Reise von fast 24 Stunden nach Varanasi. Am Mittag haben wir einen Ausflug mit der kompletten Kongressgruppe nach Sarnath gemacht. Hier hat Buddha seine Lehren das erste Mal weitergegeben. Es gab ein Museum und die Reste des Tempels, in dem er seine Lehren weiter gab.
Hier ein paar Bilder dazu:
Der Ausflug war sehr schön, auch wenn ich dort so wahnsinnig geschwitzt habe. Denn im Vergleich zu unserer Uni ist es in Varanasi sehr schwül und das haben wir alle ziemlich deutlich gemerkt.
Den nächsten Tag verbrachten wir alle auf dem Kongress und es wir gingen abends noch sehr lecker essen. Am letzten Tag haben wir noch drei Tempel angeschaut, was auch sehr interessant zu sehen war. Ein Tipp für euch alle, in jedem Tempel wird von links nach rechts gegangen und nicht andersherum! Denn in jedem Tempel gibt es eine Runde, die man so ca. neun Mal macht und währenddessen wird gebetet. Dann ist man fertig.
Da unser Zug erst um halb sechs abends fuhr, sind wir noch in einen Laden, indem es Seidensharis kaufen konnte. Ich habe mir einen roten aus 100% Seide gekauft (den werde ich auf die indische Hochzeit im November anziehen, zu der ich von einer Studentin eingeladen wurde) und einen pink - schwarzen aus Baumwolle. (vielleicht kann ich den ja an Fasching in Deutschland wieder anziehen)
Hier zwei Bilder von Seidensharis, die habe ich aber nicht gekauft:
Einen Seidenschal hab ich auch noch gekauft und dann mussten wir auch schon wieder den ganzen langen Weg zurück nach Jaipur. Dieses Mal hatten wir eine Klasse schlechter gebucht und daher gab es jetzt anstatt nur zwei Betten übereinander drei Komischerweise habe ich echt gut geschlafen aber ich war trotzdem total fertig als wir um halb drei mittags in der Uni wieder ankamen. Achja falls ihr es noch nicht wisst während der Zugfahrt kann man bei jeder Geschwindigkeit aussteigen, da die Türe immer offen ist. Man braucht also nicht lange nach Hause laufen, weil man immer rausspringen kannHier ein Bild dazu:
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Namaste Anja!
AntwortenLöschenHört sich echt spannend an. Du bist ja kaum wiederzuerkennen in den ganzen indischen Klamotten. Das nenn ich mal vorbildhafte Eingliederung in die Kultur!
Freu mich schon auf die nächste story von dir!
liebe Grüße Sophie-CLaire
mensch, deine outfits sind ja echt super! steht dir echt gut, könnte ich mich glatt dran gewöhnen :-)
AntwortenLöschenaber wie ich lese, gehts dir ja immernoch gut so ganz weit weg von der heimat :-)
wünsche dir weiterhin viel spaß! ich bin leider immernoch am lernen, habe es aber hoffenltihc in 3 wochen geschafft...
viele liebe grüße
hey äinschi,
AntwortenLöschenich bin auch soooo neidisch auf diese vielen coolen tücher in allen möglichen farben und formen!!!!!!!! möcht ich auch am liebsten maßgeschneidert vor allem haben!!!!!!
wünsch dir noch ganz viel spass!!!
das mariechen:-)